Fanclub Ausfahrt zum Spitzenspiel
Wir hatten als Fanclub das große Glück, acht Tickets für das Auswärtsspiel in Dortmund zu erhalten. Jeder, der es mit den Bayern hält, weiß um die Ticketsituation dort und somit ist diese Zuteilung zu einem echten Bundesligatopspiel gar nicht hoch genug einzuschätzen. Die Vorfreude bei den acht glücklichen Auswärtsfahrern war dementsprechend groß und somit gestaltete sich das Planen als sehr schnell, reibungslos und effizient. Jedenfalls aus der Sicht des Autors dieses Textes. Wieviel Stress und Hintergrundplanung unser Vorstand dabei hatte, weiß ich nicht und möchte es vielleicht nicht wissen. Auf jeden Fall möchte ich hier die Möglichkeit gleich am Anfang nutzen dem Vorstand ein dickes Dankeschön auszusprechen. Lief bei uns! Weiter so!
Abfahrt aus Konstanz
Treffpunkt war am Spieltag, 19.11.16 um 7.30 Uhr an der Schänzlehalle. Dies galt jedenfalls für das eine von zwei Autos. Die andere Gruppe verabredete sich anders und fuhr auch ein halbe Stunde später los. Die Fahrt gestaltete sich absolut reibungslos, trotz Stau- und Blitzermeldungen und der dadurch sich ergebenden Umleitung. Gegen halb zwei bzw. zwei waren beide Autos am Hotel in Hagen, in welchem alle acht Mitglieder übernachteten. Das Hotel war absolut zweckmässig, sauber und perfekt gelegen. Nach kurzem Einchecken und Handyaufladen (wichtig für neidauslösende Fotos!) entschlossen wir uns auch schon Richtung Stadion zu fahren und dann dort eine Kleinigkeit zu essen. Der Bahnhof war vom Hotel etwa 300m entfernt und die Tickets galten für die etwa 25min Zugfahrt zum Stadion gleichzeitig als Hin- und Rückticket.
Angekommen in Dortmund
Da wir uns einen guten Platz sichern wollten und unser Banner, welches später auch in der Skyübertragung stolzerweise zu sehen war, aufhängen mussten, waren wir gut in der Zeit. Die Zugfahrt war sehr kommunikativ. Einige von uns und auch von anderen roten Reisegruppen unterhielten sich angeregt (und flüssig) mit mitfahrenden Dortmundfans. Es war für viele das erstemal überhaupt in Dortmund und im Stadion dabei zu sein und deswegen waren wir sehr gespannt darauf, ob sich auch hier wie in München, Mailand, Rom, Camp Nou, Wembley dieses Wow-Gefühl einstellt, wenn man zum ersten Mal eine europaweit bekannte und berühmte Spielstätte sieht und betritt. Der Rasen war top! Um einiges besser auch als bei „uns“ in München.
Die Stimmung im Stadion
Nachdem das Banner hing, wir unsere Plätze hatten und noch etwas Wärmendes zum Trinken da war, beobachteten wir, wie sich das Stadion füllte und vertrieben uns die Zeit mit Gesprächen. Man merkt als Bayernfan auswärts, dass hier deutlich mehr leidenschaftliche Fans dabei sind. Die Auswärtskurve war recht aktiv und verbreitete gute Stimmung. Dieser Eindruck wurde mir auch von befreundeten BVB-Fans (man kann sich manchmal seine Freunde ja nicht aussuchen) die auf der Haupttribüne saßen bestätigt. Es wurde einem definitiv nicht kalt, wenn man nicht wollte. Es wurde gesungen, geklatscht und gehüpft. Zu Anfang der zweiten Halbzeit wurden auch koordiniert Papierrollen geschmissen, die vorher ausgeteilt wurden. Netter kleiner Effekt ohne Schaden anzurichten, wie ich finde.
Die gelbe Wand, naja?
Hier sei noch die überall hochgelobte Südtribüne unseres Gegners erwähnt. Es ist tatsächlich eine große gelbe Wand, von der ich erwartet hätte, dass sie den geliebten Feind aus dem Süden zeigen will „wo der Bartl de Moscht holt“. Kurzum: Nein, Dortmund, das war stimmungsmäßig nix Außergewöhnliches. Genau das, was man in München anprangert, ist nämlich inzwischen auch in Gelb im Pott Realität. Stimmung in großem Rahmen kommt nur, wenn etwas Besonderes passiert. Alles andere macht ein kleiner aktiver Teil der Fanszene. In diesem Fall hieß das: Torjubel, Drangphase Ende erster Halbzeit (Anfang zweite), zwei gröbere Fouls und dann der Schlusspfiff. Punkt.
Tipps für die Zukunft
Ein Tipp sei noch erwähnt für zukünftige Stehplatzbesucher: Egal wo, ob daheim oder auswärts: Wenn ihr euch von wedelnden Fahnen nicht stören lassen wollt, stellt euch so weit oben bzw. außen hin wie möglich. Die aktive Szene wie z.B. Schickeria und Co verfolgen das Ziel über 90min „lebendig“ zu sein. D.h. es ist ständig Bewegung in den Fahnen und die stehen dabei mittig unten in den Kurven.
Die Fahrt zum Hotel
Vieles haben wir aus dem Rückweg zum Hotel gelernt. Vor allem, dass wir den vorher hätten besser planen sollen. Wir hätten uns besser informieren sollen, wie die öffentlichen Fahrpläne sind und wo man, vor allem als Gast, am schnellsten vom Stadion weg kommt. Darüber hinaus haben wir gelernt, dass Gastfreundschaft in Dortmund irgendwann aufhört. Vielleicht wenn man gewinnt. Vielleicht wenn man in Überzahl ist. Vielleicht weil einer schlichtweg Bayernfan ist. Aber unter dem Deckmantel der Überzahl in der Nacht haben sich da einige so derb in unsere Richtung geäußert, dass ich froh war als irgendwann sehr spät endlich ein Zug da war. Es hätte nämlich auch anders enden können: http://www.sport1.de/fussball/bundesliga/2016/11/fans-des-fc-bayern-muenchen-in-dortmund-taetlich-angegriffen
Fazit aus der Sicht eines Mitglieds
Ich würde diese Auswärtsfahrt jederzeit wieder machen. Man lernt nicht nur andere Stadien/Gegenden kennen, vielmehr, und das hat mich persönlich viel mehr gefreut, lernt man dann endlich auch Leute des Fanclubs näher kennen. Wir sind ein sehr junger Fanclub, der gleichzeitig sehr schnell sehr stark gewachsen ist. Umso wichtiger sind solche Ausflüge oder gemeinsame Fanclub TV Abende. Bei Zweiterem sollte man sich ab und zu vielleicht die Zeit für ein gemeinsames Getränk danach nehmen. Es ist gewiss nicht immer möglich, aber ich nehme es mir in Zukunft vor. Dem Vorstand mangelt es nämlich nicht an Ideen (GoKart, Sommerfest, AllianzArena-Besuch etc.), sondern eher an etwas mehr Teilnahme meiner(unserer-)seits. Deswegen auch nochmal zum Abschluß vielen Dank an den Vorstand für alle Mühen und bitte weiter so. Nicht aufgeben, denn ein großer Denker zwischen den Pfosten sagte auch schon mal: „Weiter – Immer weiter!